Schuppen bei Kindern

Ein unangenehmes Thema, das einige Kinder betrifft, gerade wenn sich der Körper im Rahmen der (Vor-)Pubertät verändert: Schuppen!
Was sind Hautschuppen?
Haarschuppen sind kleine, abgestorbene Hautzellen, die sich auf der Kopfhaut bilden und dann von den Haaren abfallen. Sie können in unterschiedlichen Größen und Farben auftreten, von winzigen weißen Punkten bis hin zu größeren, gelblichen oder bräunlichen Plättchen. Schuppenbildung auf der Kopfhaut ist normalerweise ein Problem, das meist eher Erwachsene betrifft. Aber wenn die Kids langsam größer werden, kann das Thema, gerade in einer ausgeprägten Präpubertät, gern schon einmal nerven.
Was sind die wichtigen Mechanismen?
Die zahlreichen Auslöser kann man stark vereinfacht in 3 Kategorien unterteilen:-
Zu trockene Haut 🚰 Hautzellen sterben schneller ab, so dass die Haut letztlich mehr Schuppen produziert als normal und eben auch mehr herunterrieselt.
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Zu starke Talgproduktion 🧖 Bestimmte Mikroorganismen ernähren sich von im Tag enthaltenen Fettsäuren und die Abfallprodukte dieser Mikroorganismen lösen Entzündungsreaktionen aus, die Schuppenbildung fördern.
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Sonstige Auslöser von Entzündungsreaktionen 🦠 In der Haut laufen zum Beispiel durch Allergien oder Krankheiten ausgelöste Reaktionen ab, die dazu führen, dass mehr tote Hautzellen abfallen.
Welche konkreten Auslöser gibt es?
Die Liste ist lang. Aber typische Auslöser bei Kindern, die sich aber meist ganz gut unter Kontrolle bringen lassen, sind die Folgenden:- Ausgetrocknete Haut 🧼 Wenn die Kopfhaut zu trocken ist, kann dies dazu führen, dass die Hautschüppchen schneller absterben und sich Schuppen bilden. Das kann zum Beispiel durch Shampoo mit sehr aggressiven Tensiden oder sehr häufiges Haarewaschen oder Duschen ausgelöst oder zumindest gefördert werden.
- Gestörtes Mikrobiom 🧫 Die Mikroorganismen auf der Kopfhaut regulieren die Talgproduktion, das Immunsystem und die Barrierefunktion der Haut. Ein Ungleichgewicht im Mikrobiom kann dazu führen, dass bestimmte (sowieso vorhandene) Bakterien oder Pilze Überhand nehmen und Entzündungen und Schuppenbildung verursachen. Insbesondere der Hefepilz Malassezia globosa wird mit der Entstehung von Schuppen in Verbindung gebracht. Dieser Pilz ernährt sich von Fettsäuren, die von den Talgdrüsen produziert werden. Dabei produziert er Abfallprodukte, die das Immunsystem aktivieren und zu Entzündungen führen können, was Schuppenbildung fördert.
- Allergien 🤧 Einige Kinder können auf bestimmte Inhaltsstoffe in Haarpflegeprodukten oder Shampoos allergisch reagieren, was zu Schuppenbildung führen kann. Wenn das Immunsystem des Kindes auf das Allergen reagiert, führt das zu einer Entzündungsreaktion der Haut. Das schwächt die Hautstruktur und fördert die Schuppenbildung. Hinzu kommt häufig Juckreiz! Denn auch wenn das Kind sich kratzt, wird die Hautbarriere angegriffen und Entzündungsreaktionen werden verstärkt.
- Hormonelle Veränderungen 🧬 Hormonelle Veränderungen, wie sie während der Pubertät auftreten, können auch Schuppenbildung auf dem Kopf verursachen. Auch hier geht der Weg letztlich über das Mikrobiom: Eine hormonelle Veränderung kann zu einer gesteigerten Talgproduktion führen, was wiederum das Wachstum von Malassezia-Hefen begünstigen kann. Diese Hefen können die Kopfhaut irritieren und Entzündungen verursachen, was wie oben beschrieben zu einer erhöhten Schuppenbildung führen kann.
- Pilzinfektionen 🦠 Pilzinfektionen können auch Schuppenbildung verursachen. Eine häufige Pilzinfektion, die Schuppenbildung auf dem Kopf verursachen kann, ist die sogenannte "Ringelflechte".
- (Chronische) Hauterkrankungen 🤒 Erkrankungen wie das Seborrhoisches Ekzem oder Schuppenflechte (Psoriasis) können Schuppen auslösen, häufig begleitet von Rötungen und Juckreiz. Die meisten dieser Krankheitsbilder sind eher typisch für Jugendliche oder Erwachsene.
- Vor allem bei sehr kleinen Kindern 👶 Milchschorf und Kopfgneis können sich in seltenen Fällen auch bei älteren Kindern zeigen und schuppenähnliche Symptome hervorrufen. Für die typische Situation in der Präpubertät “mein Kind ist 8 und hat plötzlich Probleme mit Schuppen” ist das aber normalerweise eine unwahrscheinliche Erklärung.
Gerade bei ausgeprägten Problemen ist es wichtig, den Auslöser für die Schuppenbildung auf dem Kopf des Kindes zu identifizieren, um eine angemessene Behandlung zu finden. Ein Kinderarzt oder Dermatologe kann bei der Diagnose und Behandlung helfen 🧑⚕️
Und nur damit es nicht vergessen wird: Auch Reste von Stylingprodukten können auf der Kleidung wie Schuppen aussehen. Für eine klare Beurteilung des Schuppen-Problems sollte man daher einmal ein paar Tage auf Styling verzichten.
Was kann man gegen Schuppen tun?
Das liegt vor allem an der Art des Auslösers. Hier kann man meist etwas experimentieren und erst einmal versuchen, zwei Wochen auf das Shampoo zu verzichten oder auf ein hochwertiges und mildes Shampoo zu wechseln! Eine Seife, die blitzschnell den Spielplatzdreck herunterwäscht, ist meist nicht das richtige für die zarte Kopfhaut.
Das ist insbesondere bei Problemen mit trockener Kopfhaut, Allergien oder gestörtem Mikrobiom ein sehr guter erster Schritt.
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Zweitens gibt es die bekannten Schuppen-Shampoos, die meist gezielt gegen das Wachstum des Mikrobioms, insbesondere der Pilze, wirken und entsprechende Antimykotika enthalten. Diese bremsen zum Beispiel das Wachstum der Hefepilze, so dass diese weniger Entzündungsreaktionen hervorrufen können.
Wenn das Problem ausgeprägter ist und sich durch diese Hausmittel nicht ändern lässt, muss man zum Arzt gehen. Dermatologen erkennen pathologische Auslöser wie Ekzeme oder Pilzinfektionen meist sehr schnell und können auch bei sehr ausgeprägten Verläufen harmloser Auslöser noch einmal andere Mittel vorschlagen.
Was sollte man bei der Anwendung von Shampoo beachten?
Wer bis hierhin gelesen hat, wird auf dem Radar haben, dass die Wahl des Shampoos ein guter Ansatzpunkt im Kampf gegen die rieselnden Hautfragmente auf dem Kopf ist.
Aber: Das beste Shampoo bringt nichts, wenn man es benutzt wie Kernseife, nach dem Motto “Nass machen, einseifen, schnell abspülen”. Denn: Wir wollen ja, dass die Wirkstoffe aus dem Shampoo ihre Arbeit machen können! Daher:
- Sorgfältig, aber sanft einmassieren und wirken lassen 💆 Die Wirkstoffe müssen die Kopfhaut erreichen, um einen Effekt zu haben. Daher gilt die Faustregel “1 Minute einwirken lassen, erst dann auswaschen”.
- Conditioner 🧴 Conditioner und ähnliche Pflegemittel gehören nicht auf die Kopfhaut, sondern nur in die Längen und Spitzen der Haare. Wenn man sie auf die Kopfhaut anwendet, spülen sie höchstens die Wirkstoffe des Shampoos ab, aber sie enthalten normalerweise nichts, was speziell die Kopfhaut pflegt!
- Nicht zu heiß ♨️ Wassertemperatur beim Waschen und Lufttemperatur beim Föhnen sollten moderat sein. Hitze kann nämlich für die Kopfhaut zu einer erheblichen Belastung führen und Entzündungsreaktionen verstärken.
Worauf sollte man bei Kindern mit Schuppen noch achten?
- An die frische Luft 🌬️ Bei Schuppenproblemen kann es helfen, Luft an die Kopfhaut zu lassen, damit die Entzündungsreaktionen abklingen und sich das Mikrobiom leichter normalisieren kann.
- Sonnenschutz ⛱️ Auch wenn ein wenig Sonne förderlich sein kann, sollte man gerade bei hoher Sonneneinstrahlung besonders auf eine lockere Kopfbedeckung achten, um Sonnenbrand zu vermeiden.
- Nicht dem Juckreiz nachgeben 🧘 Auch wenn es bei Kindern schwer vermittelbar ist, das Jucken am Kopf verstärkt fast immer die Probleme der Kopfhaut und damit die Schuppen.

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